Bio fängt beim Saatgut an
Die Samen ernten wir entweder von Hand, wie bei vielen Blumenarten, oder durch Dreschen der ausgereiften Pflanzen. Wenige Samenarten lassen sich mit dem Mähdrescher direkt auf dem Feld ernten, wie es beim Getreide üblich ist.
Oft fällt ein Grossteil der Samen schon aus der reifenden Pflanze aus oder wird von Vögeln gefressen. Deshalb müssen viele Blumen-, Kräuter- und Gemüsesamenträger noch unreif geerntet werden. Sie trocknen in Folienhäusern oder Trocknungsanlagen nach. Erst dann werden die Samen mit Spezialmaschinen ausgedroschen (z.B. Erbsen, Bohnen, Salate, Radies, Kohl, Fenchel).
Bei der „Nassgewinnung“ von Samen (z.B. bei Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis) müssen die vollreifen Früchte zunächst maschinell oder von Hand „ausgesamt“ werden. Damit sich die Samen vom Fruchtfleisch trennen lassen, durchläuft dieses meist einen Gärungsprozess, was oft auch die Ausreifung der Samen begünstigt. Nach einigen Tagen können sie mit viel Wasser ausgewaschen und schliesslich getrocknet werden.
Mit speziellen Techniken und Maschinen bereiten wir das so gewonnene Saatgut auf. Dabei befreien wir die Samen von Staub, Pflanzenteilen und Fremdsamen. Auch zu kleine oder schlecht entwickelte „Kümmersamen“ werden entfernt. Durch die Reinigung werden Keimfähigkeit und Triebkraft erhöht.
Zu den häufigsten Methoden der Samenreinigung gehören das Trennen nach Gewicht (Windsichten), Grösse (Sieben), Form (Trieuren), spezifischem Gewicht (Tischausleser) und Farbe (optische Trennung). Nur die besten, bei Bohnen und Erbsen oft am Ende noch handverlesenen Samen, gelangen schliesslich in die Keimprüfung und in den Verkauf.